Kollision mit Eisberg

„Eisberg direkt voraus!“
Diese Worte werden in den heutigen Tagen wohl dem ein oder anderen kalt über den Rücken laufen, jährt sich doch die Titanic-Katastrophe inzwischen zum 100. Mal und der vielzitierte Satz leitete quasi das Unglück ein.
Wie es ausgegangen ist, wissen wir inzwischen. Durch die moderne Wissenschaft werden immer mehr Geheimnisse der Titanic gelüftet. Es ist schon verblüffend, was man alles mit kleinen, ferngesteuerten Robotern alles rausfinden kann, welche in fast 4km Tiefe quasi schwerelos durch das Schiff schweben. Vor allem James Camerons Arbeit ist hier wirklich bemerkenswert, seine Dokumentation „Ghosts of the Abbyss“ ist eine wunderbare Darstellung des aktuellen Zustands vom Schiff.
Leider wird dieser zunehmends schlechter. Ist auf den alten Fotos, welche Robert Ballard nach der Entdeckung 1985 schoss, noch das Krähennest am Mast zu erkennen, so ist dieses inzwischen nicht mehr am Mast vorhanden, es ist wohl in die Ladeluke darunter gefallen.
Als ich das erste Mal von der Titanic gehört habe, habe ich mir für einen kurzen Moment gewünscht, sie würde gehoben werden können. Es wäre wirklich faszinierend, dieses Schiff an Land begehen zu können.
Aber ich musste mich schnell an den Gedanken gewöhnen, dass dies wohl niemals möglich sein wird. Das Schiff wurde von den eisenfressenden Bakterien dermaßen zersetzt und geschwächt, dass es mit hoher Wahrscheinlichkeit beim kleinsten Bergeversuch (egal, wie der auch aussehen mag), sofort zerbrechen und zerstört würde.
Also lassen wir die Titanic dort unten ruhen als Grabstein für alle Seelen, welche für immer auf See blieben.
Es gäbe über dieses Unglück noch so viel mehr zu schreiben, es gibt so viele Gedanken in meinem Kopf, aber alles wurde schon einmal gesagt und gehört. Besinnen wir uns einfach in dieser Zeit, zu der die Jungfernfahrt der Titanic ihr jähes Ende fand, auf einen Augenblick der Stille.

Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.